Gutachten Kühlturm Puertollano Spanien

Der Kühlturm des E.ON-Kohlekraftwerks in Puertollano, Spanien, wurde 1972 errichtet. Er hat eine Höhe von 122,50 m und einen Basisdurchmesser von 86,90 m.

1987 erfolgte eine Komplettsanierung der Betonoberflächen innen und außen. Aufgrund erheblicher Risse (zwei, um ca. 120° versetzte, meridionale Trennrisse, die über einen Großteil der Kühlturmhöhe verlaufen) und Beulen, deren beginnende Entwicklung schon 2002 beobachtet wurde, wurde 2007 zunächst eine Reparatur der Risse (Rissüberbrückung mittels Kohlefaserstreifen) ausgeführt und anschließend ein Monitoringprogramm zur Rissüberwachung entwickelt. Zusätzlich zu den Rissen waren damals erhebliche Schäden durch Betonkorrosion und örtlich freiliegende Bewehrung offensichtlich. 2011 wurde ein Versagen der Kohlefaserverstärkung an einer 2007/2008 sanierten Beule beobachtet.

Krätzig & Partner wurde beauftragt, anhand der zur Verfügung stehenden Daten und Unterlagen - wenn möglich - eine Aussage zur Standsicherheit des Kühlturms zu tätigen und die Rissursache(n) zu untersuchen. Dabei sollten geometrisch und physikalisch lineare und nichtlineare Berechnungen am ungeschädigten Kühlturm im Idealzustand sowie am geschädigten Kühlturm erfolgen. Die statische Überprüfung umfasste eine vollständige Nachrechnung der Türme mit einem integralen FE-Gesamtmodell. Hierbei wurde ausschließlich der Grenzzustand der Tragfähigkeit untersucht.